Sonntag, 22. Oktober 2017

Fressduell: Kartoffelpuffer satt




Da sitze ich irgendwie gleich wieder in Braunschweig bei meiner Oma am Küchentisch: immer wenn ich in den Ferien dort war, gab es Samstags Kartoffel-puffer. Mein Opa und ich lieferten uns dann regelrechte Fressduelle.
Opa gewann immer - zwischen 19 und 23 Pufferchen schaffte er - bei mir war zwischen 13 und 15 definitiv Schluß. Ob und wieviele Puffer meine Oma gegessen hat, weiß ich gar nicht. Auch, dass Oma die Kartoffeln mühsam auf der Reibe reiben musste, hab ich nicht so mitbekommen. Was auch immer früher besser gewesen sein mag - auf meinen Küchengeräte-Fuhrpark mag ich nicht verzichten. Ob nun Handarbeit, Küchenmaschine oder Thermomix: 1 kg Kartoffeln, 2 Zwiebeln, 2 Eier, 150 g Mehl, Salz, Pfeffer, Muskat - die Menge sollte für 2 Personen reichen, wenn die nicht so verfressen sind, wie Opa und ich ... 

Donnerstag, 5. Oktober 2017

Zu recht legendär: Big Kahuna Burger



Saftiges Rindfleisch in himmlischer Kombination mit würziger Sauce, herzhaftem Speck und der sanften Süße von Ananas - Worte können nur unzulänglich beschreiben, was heute mal wieder unseren Gaumen gekitzelt hat. 

Die Sauce ist ebenso simpel wie lecker. Oft sind es ja Zutaten, von denen wir zunächst meinen, das wäre ja Frevel. Aber die Mischung von Ketchup (1 Tasse), braunem Zucker (1 Tasse) und Senf (3 EL) findet sich zum Beispiel auch in meinen geliebten amerikanischen Koteletts aus dem Backofen. Wenn das Wetter auf Herbstkurs bleibt, kommt das Rezept demnächst hier im Blog.

Aber noch mal zurück zum Big Kahuna, der in Pulp Fiction eine Rolle spielt, die seiner kulinarischen Potenz nicht ansatzweise gerecht wird. Gut, Burger mögen sollte man schon, sonst ist das hier das falsche Rezept.

Bei den Patties sollte man wirklich auf Ami-Qualität achten. Deutsches Rinderhackfleisch aus der Bedientheke hat einfach nicht genug Fettanteil, da schmecken die flachen Klopse einfach nur zäh und trocken. 

Mittlerweile gibt es Patties in vertretbarer Qualität tiefgefroren in jedem Supermarkt. Alternativ ein durchwachsenes Stück Fleisch (Nacken vom Angus-Rind, Genuß-Fetischisten nehmen auch ein Rumpsteak, durch den Fleischwolf drehen oder drehen lassen. Das Gesicht vom Metzger, wenn man/frau sich so ein richtig fettes Steak aussucht und es dann durch den Wolf gedreht möchte, ist schick. Außer natürlich, der Metzger hat Ahnung.)

Ein wenig Teriyakisauce auf das Fleisch und in die Pfanne. Paar Zwiebelscheiben und etwas Bacon mit anrösten. 

Die Buns in unter dem Grill oder in einer Pfanne etwas rösten, die Ananasscheiben mit Käse überbacken. 

Und dann nach Belieben Türmchen, pardon Burger bauen und lecker.

Für den besten aller Ehemänner die Krönung - obwohl er Pulp Fiction nie gesehen hat ... 

Dienstag, 3. Oktober 2017

"Meine" ultimative Currywurst-Sauce


So um 1987 stand ich mit Kollegen in Hannover am Hauptbahnhof und bestellte eine Currywurst. Ohne Curry. Der Verkäufer guckte einigermaßen irritiert, meine Kollegen nicht minder. Doch seit dem hat sich mein Geschmack ganz schön verändert. Ich liebe Curry. Nicht zur zur Wurst. 

Meine ultimative Currywurstsauce hat ihren Ursprung in einem Rezept von Daniel Fischer von FFH. Als ich die das erste Mal nachgekocht habe, war ich schon eher skeptisch. Apfelmus und Cola?  Aber der beste aller Ehemänner und ich waren von dem Ergebnis einfach nur begeistert. Und seitdem gibt es diese Sauce immer wieder. Mittlerweile haben sich die Mengenangaben nach unserem Geschmack etwas verändert und vor allem vervielfacht, weil sich die Sauce hervorragend einkochen oder auch einfrieren lässt. Ein wesentlicher Problem bei solchen Rezepten ist ja, dass frau/man äußerst verwöhnt wird und mit Convienience-Produkten nicht mehr wirklich glücklich wird ... 

Aber hier nun endlich zum Rezept:


1 Liter Cola auf kleiner Flamme auf 1/4 reduzieren

800 ml Ketchup 

10 EL Apfelmus

6 EL Currypulver (erst mal probieren und dann nach Geschmack mehr)

5 EL Worcestersauce

3-4 TL Tabasco (auch hier empfiehlt es sich, erst mal probieren)

1 /2 - 1 TL Cayennepfeffer

Nach Geschmack mit Salz, Pfeffer, Essig oder Zitronensaft abschmecken

Geschmäcker sind verschieden und einer isst gerne schärfer als der andere. Wäre aber schade, wenn die Feinheiten dieser Sauce durch "Hauptsache scharf" überlagert würden.

Die Würstchen schneide ich in Scheiben und brate sie von alles Seiten an. Die Sauce dann entweder mit den Würstchen erwärmen oder die heiße Sauce darauf anrichten. Kommt ein bisschen darauf an, ob man Gäste hat oder den Teller fotografieren möchte.

Bei uns gehören selbstgemachte Pommes oder Kartoffenspalten dazu - aber auch hier sind die Vorlieben verschieden ... Guten Appetit.

Bin gespannt, ob euch mein Rezept auch so gut schmeckt oder wie ihr eure Currywurstsauce macht. 


Sonntag, 3. September 2017

Herrlich deftig und einfach Herbst: Zwiebelkuchen



Anfang September ist ja eigentlich noch nicht wirklich Herbst - aber mein Appetit richtet sich eher nach dem Wetter als nach dem Kalender. Und insofern stand - passend zur Deko aus Dahlien und Kürbissen - heute Zwiebelkuchen auf dem Speiseplan.

Für mich ist das wichtigste am Zwiebelkuchen ein fluffiger, nicht zu hoher Hefeteig und gaaanz viel sahniger Belag. Kalorien muss man/frau dann eben anderswo sparen.

Für den Hefeteig:

500 g Mehl, 1 Würfel Hefe, etwas Zucker, 12,5 g Salz (oder so), 250 ml Wasser, 25 ml neutrales Öl. Im Gegensatz zu meinem Pizzateig nehme ich hier ganz normales 405 Mehl, 550er geht natürlich auch. 

Mehl in eine Schüssel geben, Mulde hinein drücken, Hefe rein bröseln, etwas Zucker und Milch dazu geben und warten, bis es Bläschen wirft. Die restlichen Zutaten dazugeben und den Teig auf doppelte Größe gehen lassen.

Für den Belag:
Während der Teig geht, 1,5 - 2 Kg Zwiebel schälen, halbieren und in dünne Halbringe hobeln. Portionsweise in Butterschmalz andünsten, nicht braun werden lassen. 300-400 g Speck fein würfeln und ebenfalls andünsten. 
400 g Schmand und 6 Eier verquirlen, mit Salz (sparsam) schwarzem Pfeffer, Muskat würzen. Hier sind der Fantasie der Köchin und den persönlichen Vorlieben keine Grenzen gesetzt. Ich habe heute geräuchertes Paprikapulver verwendet, das neuerdings zu einem meiner Lieblingsgewürze avanciert ist. 

Käse oder nicht ist keine Glaubensfrage, sondern Geschmacksache. Ein feiner Gruyere gibt meiner Meinung nach zusätzliche Würze und eine besonders knusprigen Guss. Petersilie, Knoblauch ... alles kann, nichts muss. 

Mittlerweile guckt der Hefeteig schon aus der Schüssel, was wir da wohl so machen. Er ist ein bisschen klebrig, lässt sich aber auf einem mit Backpapier ausgelegtem Backblech gut ausrollen. Mit einer Gabel einstechen und an den Rändern ein wenig hochziehen. Den Guß aus Zwiebeln, Speck und dem Schmand-Ei-Gemisch darauf verteilen - und dann für 45 Minuten bei 180 Grad in den Ofen.

Ob man Federweißer, auch Rauscher genannt, dazu trinkt oder ob man/frau die Wirkung der Zwiebeln auch so für ausreichend erachtet, ist wie immer jedem selbst überlassen. Zum Wohl und guten Appetit.

Montag, 14. August 2017

Soulfood 1: Hamburger hausgemacht



Platte Fleischpatties in Brötchenhälften? Für mich definitiv Soulfood. Im Notfall auch von der Imbisskette mit schottischem Namen. Dummerweise (oder zum Glück) habe ich eine Vereinskollegin mit US-Ehemann - und dort habe ich mal richtige Burger kennengelernt. Seitdem muss der Notfall schon wirklich groß sein, um auf Fastfood-Ketten auszuweichen.

Aber leckere Burger kann die Köchin natürlich auch in der heimischen Küche zubereiten. 

Frau nehme:

1. Wein für die Köchin - das ist so immer das Tickchen Inspiration, was aus dem Kann und dem Nicht-Muss entsteht.

2. Wirklich gutes Fleisch. Wir essen gerne Fleisch - aber nur aus Quellen, wo ich weiß, dass es von artgerecht gehaltenen, glücklichen Tieren kommt. Der Mensch ist, was er isst. 

In meinem Lieblingshofladen im Spessart bekomme ich Patties (von Ochsen oder Bison) auch schon fix und fertig. Alternativ kommt der Fleischwolf zum Einsatz. - Ich muss schon zugeben, dass ich einen recht beeindruckenden "Fuhrpark" von Küchengeräten habe, und ich finde es doch praktisch, für alle möglichen Einsätze etwas passendes in Schrank oder Keller zu haben. Klar gibt es da einige Geräte, die nur wenige Mal im Jahr aktiv werden dürfen - aber nur, weil ich eine Bohrmaschine habe, muss ich ja auch nicht jeden Tag Löcher in die Wand bohren ... Andererseits habe ich noch eine recht nette Wunschliste von mehr oder weniger schmerzlich vermissten Küchenhelfern, wie zum Beispiel ein Dörrautomat oder ein Vakuumierer ... Aber zurück zum Thema.

Punkt 2 ist also ein wirklich gutes Fleischpattie. Außer Rind oder Bison geht natürlich auch Lamm, Geflügel, Wild ... Selbstgemachte Patties bloß nicht mit einer Burgerpresse zementieren, sondern den Fleischfasern Luft zum Atmen lassen. Dann am besten auf den Grill - Pfanne geht auch, dann aber am besten eine Eisenpfanne mit gaaaanz wenig Fett. Und dann bloß nicht kaputtbraten - medium ist bei gerade Rind und Lamm perfekt.

3. Fluffige Buns. Die habe ich hier gefunden https://bbqpit.de/die-perfekten-hamburgerbroetchen/ Die habe ich schon mehrfach gemacht und kann sie uneingeschränkt empfehlen. Ein kleiner Tipp (eigentlich selbstverständlich, aber da ich es gestern vergessen habe): das Milch-Ei-Gemisch sollte Zimmertemperatur haben, sonst erschrecken die Buns und fallen in sich zusammen ... 

4. Belag nach Belieben. Eine meiner Lieblings-Saucen für den klassischen Beefburger besteht aus Mayo - Ketchup und Senf im Verhältnis so ca. 2:1:2, dazu klein gewürfelte Gewürzgurken oder Cornichons (dabei leistet der kleine Tupperchef gute Dienste) Salz, Pfeffer, Paprikapulver, ein Schuss Worcestersauce schadet nichts, Knoblauch - nach Belieben abschmecken. Besser als beim Schotten ...

Ob man nun rohe Zwiebeln und geröstete nimmt, ist Geschmackssache. Wahre Glaubenskriege kann bei Burger-Fetischisten die Frage auslösen, ob der Salat nun auf der unteren Bunhälfte liegt oder oben. Bei mir liegt er meist auf dem unteren, getoasteten Bunnie. Darunter Sauce. Zusammen mit den Zwiebel röste ich auch gerne Baconwürfel an. Sieht nicht so dekorativ wie Baconscheiben aus, ist aber Ü50 besser zu beißen. Dann noch ein bisschen Gurke, Tomate - und auf die Plätze, fertig - LECKER!

Samstag, 22. Juli 2017

Schweinenackensteak Capt'n Sparrow



Hmm, wie das schon duftet ... Die Idee, Gewürze anzurösten und dann zu mörsern, ist nun wirklich nicht neu - aber immer wieder eine Offenbarung für alle Sinne. 

Für meine karibisch angehauchten Steaks braucht es 
* schwarzen Pfeffer oder noch besser Kubebenpfeffer
* Koriandersamen
* Sesamsaat
* Senfkörner

Verhältnis so pi mal Daumen 1:1. In der Pfanne anrösten bis es verlockend duftet, dann mörsern.

Dazu kommen dann noch Chiliflocken, Knoblauch- und Ziebelgranulat (am besten selbst gemacht, Rezept folgt), Paprikapulver, Salz, getrocknete Kräuter nach Belieben (Oregano, Kräuter der Provence o. ä.) und für den karamellen Schmelz beim Grillen noch eine gute Dosis Muscovada oder falls nicht vorhanden brauner Zucker.

Alles fein zusammenmörsern, die Steaks damit großzügig panieren und über Nacht ziehen lassen.

Als Träger für den Rub kann man natürlich Olivenöl nehmen, ich hab schönes dunkles Schwarzbier genommen. Ich finde, dass passt super zu Capt'n Jack.

Lasst es euch schmecken!